Zur Vorbereitung der neuen Dauerausstellung plante das Museum Friedland bereits seit fast zwei Jahren nach Jordanien zu fahren. Jordanien ist eines der Länder, das am stärksten von der Krise in Syrien betroffen ist, dort befindet sich auch Zaatari – in dem momentan circa 60.000 ausnahmslos syrische Menschen untergebracht sind. Jordanien hat in seiner Geschichte bereits zahlreiche Menschen aufgenommen, die ihre Heimat zwangsweise verlassen mussten, mittlerweile hat fast ein Drittel der Bevölkerung des Landes einen Fluchthintergrund.
Aufgrund der Pandemie musste die Reise mehrmals verschoben werden. Im September 2022 war es aber dann soweit, der jordanische Staat und das UNHCR gaben grünes Licht für Drehgenehmigungen im Land und einen Besuch in Zaatari.
Das zweiköpfige Team des Museum Friedlands führte zehn Interviews mit Geflüchteten in Zaatari, Geflüchteten, die im Großraum Amman leben und jordanischen Expert:innen, die sich mit dem Themen Flucht und Migration aus verschiedensten Perspektiven befassen. Die Ergebnisse werden in die neue Dauerausstellung des Museums einfließen und Auszüge der Interviews werden dort zu sehen sein.
Neben den zahlreichen Einblicken in die Gegenwart von Geflüchteten in Jordanien und das Leben in einem der momentan größten Flüchtlingslager der Welt, konnten auch zwei Interviews mit Familien geführt werden, die über das Resettlement-Programm Ende September im Grenzdurchgangslager Friedland ankommen werden. Es wird also ein Wiedersehen im Museum Friedland geben.