Sammlung an erzählten Lebensgeschichten wird erweitert

Erzählte Lebensgeschichten bilden einen Schwerpunkt in der Sammlung des Museums Friedland und sind bereits in der Ausstellung im historischen Bahnhofsgebäude zu finden. Die neue Dauerausstellung des Erweiterungsbaus, der 2025 eröffnet wird, stellt die Biografien von Menschen, die seit 2011 über das Grenzdurchgangslager Friedland nach Deutschland gekommen sind, explizit in den Mittelpunkt. Deswegen wird die Sammlung in den nächsten zwei Jahren intensiv erweitert: Ein Team von etwa 15 eigens dafür geschulte Interviewer:innen, die Arabisch, Deutsch, Englisch, Farsi, Französisch, Russisch, Tigrinya und viele weitere Sprachen beherrschen, werden derzeitigen und ehemaligen Bewohnerinnen des Grenzdurchgangslagers zuhören, wie sie ihre Lebensgeschichte erzählen und diese audiovisuell aufzeichnen.

Am 21. und 22. Okrober fand in den Räumen der historischen Wassermühle Friedland ein Kick-off-Workshop statt. Während des ersten zweitägigen Workshops ging es darum, sich als Team kennenzulernen und Methoden der Interviewführung zu erlernen sowie Grundlagen der Kameratechnik zu erlenen. Dr. Arne Worm vom Methodenzentrum Sozialwissenschaften der Universität Göttingen referierte zum Thema narrative Gesprächsführung und die Teilnehmenden konnte das neue Wissen in Praxisübungen erproben. Isabel Winarsch, Diplom Fotodesignerin, gab eine Einführung in die Videotechnik, die während des Projekts zum Einsatz kommen wird. Ein Input der Caritas zu Abläufen und Angeboten im Grenzdurchgangslager sowie Informationen zu rechtlichen und Dokumentationsfragen rundeten das Workshop-Programm ab.