Der Erweiterungbau für das Museum Friedland

Visiualisierung des Erweiterungsbaus
Foto: dichter architekten

Am 18. März 2016 wurde das Museum Friedland feierlich eröffnet. Seitdem hat sich als lebendiger Ort historisch-politischer Bildung zu den Themen Flucht und Migration in Deutschland etabliert. Wie in der Planung des Museums Friedland vorgesehen, wird dieser Ort nun durch einen Neubau, dem sogenannten zweiten Bauabschnitt, erweitert.

Das neue Museumsgebäude wird ab 2025 die Dauerausstellung im historischen Bahnhof komplementieren. In der bestehenden Dauerausstellung nimmt die Darstellung von Kriegsfolgenmigrationen sowie die Einwanderung von (Spät)Aussiedlern breiten Raum ein. Demgegenüber wird der Neubau die jüngste Geschichte der Migration nach Deutschland über Friedland seit 2011 abbilden, die sich stets verändernde Gegenwart thematisieren und zu Diskussionen über die Zukunft anregen.

Nicht mehr Heimatvertriebene, Kriegsheimkehrer und Aussiedler, sondern Asylsuchende, Menschen aus Resettlement- und Humanitären Aufnahmeprogrammen aus aller Welt sowie Spätaussiedler stehen im Zentrum des Erweiterungsbaus. Ihre Wege nach Friedland und ihr Ankommen in Deutschland wird die Ausstellung beleuchten. Der Neubau setzt auf einen thematischen Zugang zu diesem komplexen Thema, der niedrigschwellig orientiert ist, viele Möglichkeiten zum Entdecken und Forschen bietet und die Besucher*innen immer wieder dazu anregt, sich einzubringen.

Architektur & Nutzung

Das Gebäude greift in seiner Form die Struktur des Lagers auf und stellt eine Verbindung zwischen Bahnhof und Grenzdurchgangslager her. Das Lagergelände erhält mit dem neuen Museumsgebäude einen hochwertigen räumlichen Abschluss.

Der Neubau hat ein Grundmaß von 80 x 12 Metern. Auf zwei Etagen bietet er Platz für 560 qm Ausstellungsfläche sowie für 260 qm Fläche für Wechselausstellungen.

Das Gebäude ist durch sein durchgängiges und durchsichtiges Foyer geprägt. Die traditionelle Holzbauweise und die einfachen Materialien wie Holz und Tonschindeln erzeugen einen zugänglichen Eindruck. So entsteht eine offene einladende Verbindung von der Bahnhofstraße zum Grenzdurchgangslager.

Der einladende Charakter wird durch den freien Eintritt in die Ausstellungsbereiche „Erkundungen“ und „Migration bewegt mich“ im Erdgeschoss des Gebäudes unterstützt. Hier befinden sich auch ein Seminarraum für Veranstaltungen und pädagogische Angebote sowie ein öffentliches Museumscafé, das sich als Treffpunkt und Kontaktzone anbietet.

Im Erd- bzw. in einem Zwischengeschoss befinden sich auch die administrativen Bereiche des Museums mit Büroräumen, Archiv und einem Depot.